'Bauchhirn' oder Darm-Hirn-Achse - was ist das? Und wie beeinflusst es Menschen mit Reizdarm?

Jeder kennt Situationen, in denen das Bauchgefühl bestimmt wo es lang geht. Um sich besser vorzustellen, wie Emotionen den Darm beeinflussen, müssen wir nur über unsere erste Liebe nachdenken und die damit verbundenen Bauchgefühle - von Bauchschmerzen, über Magenkrämpfe zu Durchfall. An diesem Beispiel lässt sich gut darstellen, wie Emotionen unser Bauchgefühl beeinflussen. Die umgekehrte Kommunikation, also vom Darm zum Hirn, ist sogar noch stärker ausgeprägt- es kommen ca.90 % der Informationen vom Darm zum Hirn und ca.10 % gehen vom Hirn zum Darm. Die Wissenschaft untersucht seit vielen Jahren die Verbindung zwischen dem Gehirn und dem Magen- Darmtrakt. Diese Verbindung nennt sich Darm-Hirn-Achse. Es wird immer deutlicher, welchen Einfluss das Denken und Fühlen auf den Verdauungstrakt und der Verdauungstrakt auf unser Denken und Fühlen hat. Gehirn und Verdauungstrakt kommunizieren miteinander - das nervale Geflecht des Verdauungstraktes empfängt und sendet Signale zum und vom Gehirn.

Bei Reizdarmpatienten funktioniert dieser Austausch auf einer sensibleren Ebene - man nennt dies "viszerale Hypersensitivität", was so viel heißt wie "überempfindliche Eingeweide". Menschen mit Reizdarm empfangen Reize vom Gehirn und verarbeiten diese über den Verdauungstrakt sensibler, was bedeutet, dass sie empfindlicher auf Stress mit spezifischen Bauchbeschwerden reagieren. Diese reichen von Magenschmerzen, Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen, Brennen hinter dem Brustbein, Bauchschmerzen, Blähungen, häufigen Winden und Durchfall bis zu Verstopfung.

Ein weiterer Einflussfaktor stellt die intestinale Mikrobiota (früher Darmflora) dar. Die im Darm vorkommenden Bakterien stehen in einem intensiven Austausch mit der Darmschleimhaut. Die Darmbakterien bilden verschiedene Stoffe, die über die Darm-Hirn-Achse Informationen an das Gehirn senden und so ebenfalls einen Einfluss auf Emotionen haben. Deshalb ist es für Menschen mit Reizdarm von unschätzbarem Wert neben den Ernährungsgewohnheiten auch die Stressfaktoren und den Umgang mit Stress zu beleuchten. Auch die Einnahme eines Probiotikums zur Verbesserung der Mikrobiota macht durchaus Sinn.

Weiterhelfen kann auch eine Ernährungsumstellung mit Hilfe des FODMAP-Konzeptes. FODMAP bedeutet „Fermentierbare Oligo-, Di-,Monosaccharide (and) und Polyole“. Das sind bestimmte Kohlenhydrate, die von Reizdarmpatienten oft nicht gut vertragen werden. Um herauszufinden, was (und in welcher Menge) gut vertragen wird, wird eine 2-6 wöchige strenge Eliminationsphase der FODMAP´s durchgeführt. Dann werden strukturiert verschiedene FODMAP´s wieder eingeführt. Hierbei lässt sich gut ermitteln, was gut und was weniger gut vertragen wird. Es folgt eine individuelle FODMAP- Einschränkung. Die FODMAP- „Diät“ ist derzeit die wirksamste Ernährungsform bei Reizdarmbeschwerden.

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